Mittwoch, 6. Dezember 2017

Ryokan

In Nara haben wir nicht in einem Hotel, sondern in einem Ryokan übernachtet, einer traditionellen japanischen Unterkunft. Da geht man mal durch eine versteckte Tür in der Wand rein, sieht sich einem Garten gegenüber und sowohl rechts, als auch links, steht ein kleines Häuschen.



Nach einigem Zögern und Zaudern haben wir dann beschlossen, das rechte Häuschen ist das Rechte, und waren dann auch richtig. Eine Omi kam uns begrüßen und wollte uns unser Zimmer zeigen. Aber zuerst mal Schuhe ausziehen. Und nicht einfach in die Ecke stellen, sondern aufbruchbereit vor die Türmatte stellen.


Dann geht's die Stiegen rauf. Omi wollte unseren Koffer tragen, hat sich dabei fast einen Bruch gehoben, woraufhin wir das lieber selbst gemacht haben.


Oben haben wir dann das Luxusappartment mit Gartenblick bekommen, weil die anderen Gäste, die das eigentlich hätten kriegen sollen, gerade abgesagt haben. Ein Mini-Eingangsbereich (man beachte die Taschenlampe), und dann nochmal ein paar Stufen rauf zum eigentlichen Wohnraum.


Dort liegen dann Matratzen auf einem Bastboden. Und das ist das typisch Japanische an der Unterkunft :-)


Dann war da noch ein Mini-Wintergarten, eben mit Gartenblick, wo wir gleich mal genötigt wurden uns hinzusetzen und eine Tasse Grünen Tee zu trinken. Außerdem gab's noch ein Keks, Tipps für die Stadtbesichtigung, und eine Einschulung zur Eingangstür. Also, wie man sie auf- und zu sperrt (was nicht anders ging als bei anderen Türen, aber wir mussten das 3x üben, bevor Omi überzeugt war, dass wir zurecht kommen).


Dann noch die Diskussion, ob wir Frühstück wollen (nein) und ob wir bar zahlen können (OK; dafür hat sie uns dann doch ein Mini-Frühstück versprochen). Dann wurden wir allein gelassen und haben mal den Rest des Zimmers erkundet. Und sind dabei auf ein typisch japanisches Badezimmer gestoßen - mit Dusche und tiefer gelegter Badewanne. Weil, man darf hier nur baden, wenn man vorher geduscht hat und sauber ist.


Die japanischen WCs waren übrigens auch immer ein Erlebnis. Etliche Knöpfe und Tasten, natürlich immer nur auf Japanisch beschriftet - also nicht ganz so einfach, auch die Spülung zu finden.


Am nächsten Morgen haben wir dann noch offenen Grünen Tee als Geschenk zum Mitnehmen bekommen. Wir sind zum vereinbarten Zeitpunkt durch den Garten in der Mitte zum anderen Häuschen gegangen. Dort sollte nämlich das Mini-Frühstück serviert werden. Zum Überqueren des Gartens haben wir die Turnschuhe angezogen, und vor dem Häuschen brav wieder ausgezogen. Zum Frühstück musste man sich dann unter einen 10 cm hohen Tisch bugsieren. Keine Ahnung, wie sich die Japaner da bequem hinsetzen - mir sind jedenfalls zwischendurch die Beine eingeschlafen.


Aber die Aussicht war nett :-)


Was es zu Essen gab, war wieder mal nicht so genau zu bestimmen und weitgehend auch nicht sooo gut. Die Japaner mögen offenbar wabblige Glibberdinger. Hm.


Während des Essens hatten wir den Eindruck, dass draußen ganz wild herumgewuselt wird. Ob die unsere Schuhe klauen? Und tatsächlich, als wir fertig waren und wieder zum Zimmer wollten, waren die Schuhe weg. Stattdessen standen grindinge Hausschuhe da. Also halt die widerwillig anziehen, zurück zum Haupthäuschen, und dort standen dann unsere Turnschuhe wieder, aufbruchbereit. Also schnell die Koffer holen, Schuhe anziehen bevor sie nochmals verlustig gehen, artig Baba zu Omi sagen, und weiter zum nächsten Ziel!

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